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Ergotherapie für Kinder


Ergotherapie und Entwicklungsförderung für Kinder
Die Sinne des Menschen sind vom ersten Lebenstag an funktionsfähig, ihre Zusammenarbeit (Integration) entwickelt sich in den ersten Lebensmonaten. Für Kinder stellt die Wahrnehmung und der Gebrauch der Sinne den Zugang zur Welt dar. Die Wahrnehmung ist ein aktiver Prozess und die Wurzel jeder Erfahrung. Eine ausgewogene Stimulierung und Entwicklung aller Sinnesbereiche ist für Kinder außerordentlich wichtig und beginnt bereits während der Geburt.

Die Hirn- und Lernentwicklung des Menschen ist bis zum 6. Lebensjahr zu fast 90% abgeschlossen. Dann sind auch Fähigkeiten wie abstraktes Denken, Verstehen von Zusammenhängen, Konzentration u.a. vorhanden und der Grundstein für schulisches Lernen ist gelegt.

Die Wahrnehmungsfähigkeit ist zwar von der Intaktheit der Sinnesorgane abhängig, Wahrnehmungsstörungen betreffen jedoch vor allem den Prozess der Reizverarbeitung im Gehirn und treten deswegen trotz voller Funktionsfähigkeit der Sinnesorgane auf.

Es fällt den Kindern schwer, die aufgenommenen Reize richtig auszusortieren, zu ordnen und zu verarbeiten, so dass die Wahrnehmung mehr oder weniger verfälscht oder unvollständig ist.

Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörungen bleiben bei Kindern häufig lange Zeit unerkannt. Erst wenn Schulprobleme auftreten und sich Konzentrationsschwierigkeiten und Beeinträchtigungen der Auffassungsfähigkeit häufen, kommen sie in Betracht. Die Diagnose „Wahrnehmungsstörung“ lässt sich gegebenenfalls schon im Kindergartenalter oder früher stellen und sollte dringend eine ergotherapeutische Intervention nach sich ziehen.

Noch kein einziges Problem in der Entwicklung eines Kindes hat sich von alleine gelöst und sich durch abwarten verwachsen. Wahrnehmungs- und Entwicklungsstörungen sind kein pädagogisches Problem, das durch Erziehungsfehler ausgelöst wird. Sie müssen therapeutisch behandelt werden, zumal wenn sie erst in der Grundschule bemerkt werden, also oft schon längere Zeit bestehen. Der Therapeut kann die Wahrnehmung des Kindes nicht ordnen, das Kind muss dies von sich aus tun. Es ist jedoch offensichtlich, dass das Kind eben diese Ordnung ohne die Hilfe des Therapeuten nicht erreichen kann.